Wie eingangs erwähnt, werden Benutzer mit TML fortan keinen Zugriff haben mehr auf benutzerdefinierte Model-driven Apps sowie die Standard Hub Apps der Hauptprodukte wie z.B. Customer Service, Sales und Project Service Automation. Diese Limitierung ist sehr drakonisch und weitreichend, wo sie doch typische TML Anwendungsfälle wie z.B. kleine hochspezialisierte Fachanwendungen (in Form von Model-driven Apps) untersagt. Damit trifft Microsoft eine scharfe Abgrenzung zur generischen PowerPlatform mit deren eigenständiger PowerApp Lizenzierung. Stattdessen führt Microsoft in der 2020 RW1 eigens für Team Members drei neue Model-driven Apps ein, bei welchen es sich sich jeweils um stark reduzierte und TML-kompatible Alternativen ihrer entsprechenden Hub Apps handelt.
Im Falle der Customer Service Team Member App richtet sich diese jedoch meiner Meinung nach nicht an unternehmens-interne Benutzer, wie man erwarten würde, sondern sie ist standardmässig so konfiguriert, dass sie für den eigentlichen unternehmens-externen (End-)Kunden geeignet ist, um quasi einen Self-service Anwendungsfall abzubilden. Vermutlich deswegen wird sie auch nicht standardmässig installiert, sondern muss vom D365 Administrator explizit installiert werden.
Glücklicherweise können die drei Team Member Apps gecustomized werden, sodass also wie gewohnt je nach Anwendungsbereich individuelle App Experiences implementiert werden können, solange hierbei die Team Member Lizenzbedingungen erfüllt werden.
Doch sollte einem Nebensatz im License Guide besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden:
“… Customization [of the standard Team Member Apps] is only allowable if it does not result in a change to core purpose of the specified scenario …”
D365 License Guide, Stand 02/2020
Dieser Vermerk ist zwar sehr schwammig formuliert und lässt somit viel Raum zur freien Interpretation, doch dürfte klar sein worauf Microsoft hinaus möchte.